Wie Gold Zertifikate (ETFs, ETCs) wirklich funktionieren Teil II

Das nicht so sichere Gold Depot von Fort Knox im Spielfilm "Goldfinger"

Fortsetzung von Teil I

7. Gibt es ein sicheres Aufbewahrungsdepot?

Dies ist ein Beispiel wie eine tatsächlich Gold gedecktes Programm ausieht.

Das BullionStar-Gold-Savings-Programm (BSP) für Gold ist ein vollständig gedecktes physisches Edelmetall-Allokationsprogramm, das nur 0,09% pro Jahr kostet.

Zum Beispiel, wenn ein Kunde ein BSP Gramm Gold kauft, wird 1 Gramm physisches Gold dem Programm aus dem Lagerbestand des BullionStar tatsächlich hinzugefügt. Das BSP ist in Gold, Silber und Platinmetallen erhältlich. Für Silber und Platin betragen die Kosten des BSP nur 0,19% pro Jahr.

BSP-Gramme können in physische Gold-Barren umgewandelt werden. Einzige Voraussetzung ist, es müssen genügend Gramm vom Investor akkumuliert worden sein. Die Umwandlung ist kostenfrei, d.h. es gibt keine Umwandlungskosten. So können schon 100 Gramm BSP Gold in PAMP Goldbarren umgerechnet werden, wenn es eine ausreichende Deckung auf dem Inhaberkonto gibt. 

 

Dieses kleine Umwandlungsniveau bei BSP ist sicherlich leicht erreichbar und realistisch und weitaus praktischer als die Umwandlung von anderen ETF-Einheiten zu 400-Unzen-Goldbarren.  Ähnlich wie BSP-Goldgramme können BSP-Silbergramme zu 15 Kilogramm Silberbarren umgewandelt werden. Das geht auch mit BSP Platin Grammen.

 

Die Tresor-Lagerung im BullionStar-Speicher beträgt im Verhältnis wenige 0,39% pro Jahr für Goldprodukte (Goldbarren und Goldmünzen). Diese Lagerkosten sind dem Inhaber zugeteilt und vollständig geprüft. Das Gold ist seinem Wert nach zur Gänze versichert im Tresor-Gewölbe gelagert.

 

8. Depotbanken für Gold und deren Unterdepotbanken

Eine Depotbank ist eine Institution, die Wertpapiere oder physische Vermögenswerte in Verwahrung im Namen des Eigentümers hält. Ebenso ist eine Unterdepotbank eine Institution, die im Auftrag einer Depotbank  Verwahrungs-dienstleistungen erbringt. Zwischen dem Eigentümer oder Vermögensverwalter und einer Depotbank besteht ein Depotvertrag. Allerdings aus Sicht des Vermögenseigentümers muss eine Unterdepotbank als unabhängiger Dritter betrachtet werden. 

 

Neben der Geheimhaltung rund um die Standorte der Edelmetall-Gewölbetresore z.B. in London wird noch ein veraltetes und informelles Konventionen-System von Depotstellen und Unterdepotstellen im Londoner Goldmarkt genutzt. Beispielsweise enthält der SPDR Gold Trust-Prospekt folgende Unterdepots: „... die von der Depotbank ausgewählten und zur Verfügung stehenden Sub-Depotbanken: Bank of England, Bank von Nova Scotia-ScotiaMocatta, JPMorgan Chase Bank und UBS AG". Also Informationen einzuholen über die Unterdepotbanken wäre eine Vorbeugungsmaßnahme.

 

9. Unzulängliche Versicherung

Angesichts der riesigen Menge von einigen der Gold-gestützten ETFs wie der SPDR Gold Trust und der iShares Gold Trust und dem Wert des Goldes, das in diesen Trusts gehalten wird, sollte man davon ausgehen, dass die Versicherungsdeckung des Goldes adäquat zum Wert des gelagerten Goldes sein muss. Zum Beispiel, der SPDR Gold Trust hielt zum Zeitpunkt des Schreibens Goldbarren im Wert von fast 34 Milliarden Dollar.

 

Der Versicherungsschutz für das in diesen Trusts gehaltene Gold reicht jedoch nicht aus. In der Tat, diese Trusts versichern nicht einmal das Gold selbst. Sie überlassen die Verantwortung dafür der  Depotbank. Allerdings versichern die Verwahrer der Trusts (Depotbanken) nur den Inhalt der Tresor-Gewölbe (specie Versicherung) mit einer begrenzten allgemeinen Versicherung, die weit unter dem Wert der Goldbarren in diesen Gewölben liegt. Beispielsweise steht im GLD-Prospekt:

 "Der Trust versichert sein Gold nicht. Die Depotbank unterhält Versicherungen hinsichtlich ihrer Geschäftstätigkeit unter den Bedingungen, die sie für angemessen erachtet, die nicht den vollen Goldbestand decken, der sich in Verwahrung befindet "

 

10. Insolvenzrisiken von Depotbanken, was geschieht mit den ETFs

Physisches Gold wird als eine Form von Ersparnissen und als ein „Sparschwein“ mit hohem und sicherem Wert seit tausenden von Jahren angesehen. Gold-gestützte ETFs und dazugehörige Produkte bestehen ca. erst seit den letzten 15 Jahren. Es kann deshalb nicht eindeutig klar sein, wie sich Gold-gestützte ETFs, ihre Verwalter, ihre Treuhänder, ihre Depotbanken in einer vollkommenen systemischen Finanzkrise verhalten würden. Im Gegensatz dazu hat physisches Gold eine lange und bewährte Geschichte, als zuverlässiger Sicherer-Hafen-Status während einer Finanzkrise.

 

Was würde zum Beispiel geschehen, wenn eine ETF-Depotbank wie die HSBC in die Gefahr einer Krise kommen würde? Dies ist nicht nur eine theoretische Frage. Dieses Szenario ist im GLD-Prospekt eindeutig beschrieben:

 

 "Wenn die Depotbank insolvent wird, kann ihr Vermögen nicht ausreichen, um eine Forderung des Trust oder eines autorisierten Teilnehmers zu erfüllen. Darüber hinaus kann es im Fall der Insolvenz der Depotbank zu Verzögerungen und zu Kosten für die Ermittlung (der Zugehörigkeit) der Goldbarren kommen, die in dem zugeteilten Goldkonto des Trusts gehalten werden. "

 

De facto ist der Ausfall einer Depotbank ein echtes Risiko, wenn eine Gold-gestützte ETF gehalten wird, und der ETF-Preis durch Ermittlung der Kosten abgezinst wird.

 

Ein Anteilseigner, kein Goldinhaber,

in goldgesicherten ETFs wie GLD, die als öffentlich gehandelte Trusts strukturiert sind, sind die Anteilinhaber tatsächlich Anteilseigner des Trust. Diese Trusts werden durch Trust Indenturen (Verträge) geregelt, die rechtliche Dokumente sind. Es sind die Rollen und Verantwortlichkeiten des Treuhänders, des Sponsors, der Depotbank und der Marketing-Agenten festgelegt. In einigen Szenarien, wie etwa Änderungen der Gebührenordnung, kann der Wortlaut der Indentur nicht ohne Zustimmung von mehr als 50% der Anteilseigner geändert werden.

 

Da die Anteilinhaber der ETFs tatsächlich Anteilseigner des Trusts sind, haben die Anteilinhaber ein Stimmrecht auf die Wortlautänderung und können von Vertretern von Stimmrechten kontaktiert werden, die im Auftrag des Trust tätig sind. Dies wurde deutlich 2014/2015 veranschaulicht, als der SPDR Gold Trust entschied, eine Vollmacht-Kampagne zu starten, um die Gebührenstruktur des Trust zu ändern. Dies sollte es für den Sponsor, der eine Tochtergesellschaft des World Gold Council ist, vorteilhafter machen zu agieren.

 

Während der Kampagne wurden die GLD-Aktionäre monatelang bombardiert durch aufdringliche Telefongespräche von den Vollmacht-Votingdiensten Broadridge und D.F. König, die versuchten die erforderliche Anzahl von Aktionärstimmen zu sammeln.

 

Viele kleine GLD-Aktionäre, die glaubten, dass sie physisches Gold kaufen würden, wenn sie SPDR Gold Trust-Einheiten kauften, waren nicht beeindruckt, als sie erkannten, dass sie tatsächlich Anteilseigner am anderen Ende ständiger Telefongespräche waren. Und die Anrufer verlangten noch ihre Stimme und  versuchten weiter, sie zu einer „ Aktualisierung“ ihrer bereits abgegebener Stimme zu überzeugen.

 

Diese Art von einem Aufdringlichkeits-Fiasko würde natürlich nicht passieren, wenn es einen tatsächlichen Besitz an getrennten physischen Goldbarren oder Goldmünzen gäbe.

 

11. ETFs werden nach dem LBMA Goldpreis bewertet

Hier geht es weiter mit Teil III

NL. Zündorf