Können Sie sich einmal vorstellen, dass jemand etwas so wertvolles wie Gold wegwerfen würde? Es mag schwer sein zu glauben aber Menschen spülen jährlich Gold im Wert von Millionen von Dollar, Pfund, Euro usw. die Abwasserleitungen ’runter.
Aus dieser These würden sich zwei ziemlich dreiste Fragen ergeben: Wie viel „verlorenes“ Gold ist in unserem Kanalsystemen wirklich verborgen? Und gibt es eine Möglichkeit, all das „fäkale“ Gold zu extrahieren?
Victoria Ward vom „The Telegraph“ hat recherchiert wie Gold durch den Abfluss geschwemmt wird.
Unglaubliche 13.000.000 Pfund (dreizehn Millionen) werden jährlich in Form von Edelmetallen unwissentlich in die Kanalisation des Vereinigten Königreiches gespült. Das ist ein großer Schatz, der pro Jahr bei routinemäßigen Badezimmer Aufenthalten verlorengeht.
Dasselbe geschieht in Japan: Eine Klärwerksanlage in Tokio fand so viel Goldgehalt in ihrem Schlamm, dass sie begann, die wertvolle schmierige Ablagerung für den Verbrennungsofen zu sammeln.
Im Falle der Tokio-Abwasseraufbereitung ist der Verursacher wahrscheinlich ein nahe gelegener Präzisionsausrüstungshersteller, der Gold in seinen Produktionsprozessen verwendet.
Wobei die am ehesten einleuchtende Erklärung für die Entdeckung in Großbritannien die wirklichen alltäglichen Badezimmer - Tätigkeiten der Briten sind. Wenn Sie Ihre Hände über dem Waschbecken beim Tragen eines goldenen Eherings waschen, werden kleine Partikel Gold vom Ring in den Abfluss gespült. Das gleiche passiert, wenn Menschen mit Goldzähnen ihre Zähne über dem Waschbecken putzen.
Jetzt kommt natürlich die Gretchen Frage: Lohnt es sich wirtschaftlich das Gold aus dem Klärwerkschlamm zu raffinieren. Die Forscher waren „schockiert“ heraus zu finden, dass ’viele Wenige ein Vieles‘ ergeben. Mit anderen Worten das Gold reichert sich schrittweise im Klärschlamm an, solange bis das Klärbecken im wahrsten Sinne des Wortes eine Goldgrube wird.
Dabei gehen die Forscher nicht von vernachlässigbaren, mikroskopischen Mengen aus: In Japan und in Großbritannien war die Goldkonzentration in der Asche des verbrannten Klärschlamms vergleichbar mit der einer normalen Goldmine.
Der Schlamm hat zwischen einem und drei Teilen Gold pro einer Million Partikeln. Das ist in etwa gleichwertig mit der Konzentration von Gold in einem profitablen Erzklumpen. Die Anlage in Japan extrahierte kürzlich fast 1,9 Kilogramm Gold pro Tonne Klärschlamm. Im Vergleich: Sogar das beste Golderz aus den großen Goldminen beinhaltet nur ein paar Gramm Gold pro Tonne.
Darüber hinaus ist es im Hinblick auf die Kosten viel billiger, den Modder nach Gold zu durchsuchen, als hartes, steiniges Mineralerz zu zerkleinern. Die Wissenschaftler sind dabei effektivere Prozesse zu entwickeln, um die Ausbeute aus dem Abwasser-Schlamm weiter zu verbessern.
Es gibt darüber hinaus zusätzliche Überlegungen eine solche Edelmetall-Rückgewinnung aus „vergessenen“ Abfällen zu bekommen. Gold und Silber aus gebrauchter Elektronik wird schon lange recycelt. Es können aber auch Spuren von Platin und Palladium von Katalysatoren, die durch die Autoabgase auf die Straße geblasen werden, durch „Straßenkehrer“ wiedergewonnen werden können.
Vielleicht die Chance Abwassergebühren und KFZ-Steuer zu senken.
NL.Zündorf
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