Ein Goldraub wird wieder aufgerollt

Taylor wollte sein Raubgold wieder einschmelzen
Taylor wollte sein Raubgold wieder einschmelzen

Wie ein einziger Mann hunderte von Kilo Gold raubte und in der San Francisco Bay versenkte.

Einer der am meist kalkulierten und extravaganten Raubzüge in der amerikanischen Gold-Geschichte wurde vor kurzem wieder aufgerollt. 

 

Die Selby Schmelzerei im Contra Costa County, Kalifornien, in der Nähe von San Francisco, war vor etwas mehr als einem Jahrhundert eine der geschäftigsten Hütten Amerikas. Die Raffinerie war die größte an der Westküste; sie raffinierte Gold, Silber und Blei.

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Sie war auch das Ziel eines der berüchtigsten Gold Diebstähle in der U.S.-Geschichte, die vor kurzem in einem Artikel des ‚San Francisco Chronicle‘ neu aufgerollt wurde.

 

Die Geschichte spielte sich in etwa so ab:

 

Jack Winters, auch bekannt als Buck Taylor, hatte einmal in der Selby Raffinerie gearbeitet.

 

Eines Tages Anfang August 1901 erhielt die Schmelzerei eine Ladung Goldbarren von über einer halben Tonne. Das war so viel Gold, es würde nicht alles in den neuen Gold-Tresor der Hütte passen.

 

Das Sicherheitspersonal war einfallsreich (oder so dachte es) und überlegte, dass einige der Barren in einem alten begehbaren Tresor in der Blei-Schmelz-Abteilung der Raffinerie sicher sein würden.

 

Winters, alias Taylor, hörte von diesem gefälligem Goldstapel, und sah seine Gelegenheit.

 

"Ich habe den größten Raub des Jahrhunderts begangen und ich habe es alleine gemacht", sagte er damals nach seinem Raub.

 

Aber wie hatte Winters das Tresor-Gewölbe erreicht?

 

Winters erzählte es einem Chronisten: „Nachdem ich mehr als sechs Wochen einen Tunnel durch den Schmutz und den Ziegelfundamenten des Gebäudes gegraben hatte, erreichte ich schließlich den Tresorraum. Der Tresor selbst war eine eiserne Schachtel von zehn Fuß (ca. drei Meter) Länge, fünf Fuß breit um sechs Fuß hoch. Es dauerte die ganze Nacht, um durch den Metallboden zu bohren und ein Loch zu schaffen. Das war die härteste Arbeit meines Lebens.“

 

Keiner bemerkte etwas von der anstrengenden Arbeit des Goldräubers. Die Fabrik war voller Lärm. Es war unmöglich etwas von den Bohrgeräuschen zu hören.

 

Er kroch 14 Mal in und aus dem Gold-Gewölbe. Er konnte fast 450 Kilo an Goldbarren mit schleppen, vom Tresor-Gewölbe wuchtete er die Goldladung zum Kai, wo er die Beute ins Wasser der Bucht versenkte.

 

Zu der damaligen Zeit war das Verbrechen schockierend. Die Raffinerie bot 25.000 Dollar Belohnung für die Aufklärung des Raubüberfalls an. Es wurde weithin angenommen, dass dies eine Gruppenarbeit war.

 

Die Enttarnung von Jack Winters

 

Winters ausgeklügelter Raubzug hatte das Zeug für Krimis. Er kalkulierte jeden seiner Schritte, bevor er diesen Schritt ausführte.

 

"Ich habe geplant, wie ich die Goldbarren loswerden würde, ohne einen Verdacht auf mich zu lenken, lange bevor ich den Raub begangen habe", sagte er einem Chronisten. "Ich habe geplant, das Gold aus dem Wasser einen Barren nach dem anderen zu fischen. Ich hatte beabsichtigt, das Gold zu schmelzen und eine Legierung daraus zu machen und es in kleinen Mengen abzustoßen, die mir etwa $ 10.000 gebracht hätten. Es wäre eine sehr leichte Sache gewesen, das Gold an verschiedenen Orten in Monatsintervallen  zu verkaufen. Ich beabsichtigte, mir einige Jahre Zeit für den Verkauf der Goldbarren zu nehmen."

 

Wie er gefangen wurde, bleibt etwas unklar, aber ein winziger Hinweis führte die Polizei und Ermittler in eine kleine Hütte wo eine Pistole, eine Schaufel, schlammige Kleidung und persönliche Briefe gefunden wurden.

 

Die Briefe führten die Ermittler zu einer Frau in San Rafael, wo sich Winter verbarg Er wurde dort gefunden und verhaftet.

 

Er plädierte schuldig und verbüßte sieben Jahre seiner 15-jährigen Gefängnisstrafe.

 

Was ist mit dem ganzen Gold passiert?

 

Das gesamte Gold, das Winters aus dem Selby Tresor-Gewölbe rausgeholt und in der Bucht versenkt hatte, hatte damals im Jahr 1901 einen Wert von $ 283.000, heute wären es etwa 17 Millionen Dollar.

 

Einige Berichte sagen, dass Taucher den ganzen Schatz wieder herausholten, während andere sagen, dass einiges von Winters Gold nach den Bergungsbemühungen in dem Bucht-Schlamm begraben blieb.

NL. Zündorf

Sehen Sie das Video zum Goldraub.